Edelgard Will

Jahrgang 1955

Schon früh in meinem Leben begann ich, mich mit den Grundfragen des Menschseins und des Daseins zu befassen. In den kulturellen Überzeugungen meines damaligen Umfelds fand ich wenig orientierungsweisende Antworten auf all die Fragen, die mich tief im Innern bewegten.

So führte mich mein Weg in das Studium östlicher Weisheiten mit ihren Weisheitslehren. Ich fand in der christlichen Mystik ebenso wie in den Traditionen der naturverbundenen Völker Halt gebende Wurzeln. Mit Leib und Seele lernte ich das Gedankengut und die Körperarbeit der humanistischen Psychotherapie sowie die Arbeit des Individualpsychologen Rudolf Dreikurs mit einem Menschenbild (der Mensch ist ein soziales Wesen) kennen und die von ihm entwickelte Sozialtherapie (vom Ich zum Du ins Wir) gab mir ein fundamentales Verständnis dafür, dass Glück nur in einem gelingenden Miteinander gedeihen kann. All diese Entdeckungen erlebte ich wie ein Erwachen aus einem langen Dämmerschlaf und sie waren gleichzeitig die Initialzündung für meinen weiteren beruflichen Weg, der so nicht geplant war.

Es begannen intensive Jahre im Ausbilden verschiedener therapeutischer Methoden (siehe therapeutisches Setting). Ich durfte von wunderbaren Lehrer*innen lernen und teilweise mit ihnen arbeiten. Doch vor allem lehrten sie mich, was wesentlich ist: Immer mit Herz und Geist eine Entdeckerin zu sein. Diese Grundhaltung ist mir zur Passion geworden.

Inzwischen lerne ich vom Leben selbst – in all dem Alltäglichen, das sich in mir und vor mir ausbreitet.
Um es in Maulana Rumi`s Worten zu sagen, die mir zum „Leitstern“ wurden:

Deine Aufgabe ist es nicht, nach Liebe zu suchen, sondern alle Hindernisse in dir aus dem Weg zu räumen, die du der Liebe in den Weg gestellt hast